Das erhabene französische Quatuor Ebène stand schon lange auf der Wunschliste des künstlerischen Leiters Yoram. Das weltweit gefeierte Quatuor Ebène, das auch für sein jüngstes Projekt "Beethoven around the world" bekannt ist, deckt mit seinem Repertoire den klassischen Kanon ab, bietet aber auch Querverbindungen zu anderen Genres.
Bachs Natur
Das Quartett eröffnet das Konzert mit der Säkulare Suite des Schweizer Komponisten Richard Dubugnon. Dabei handelt es sich jedoch eher um eine Bach-Bearbeitung als um ein neues Werk. Dubugnon: "Das Streichquartett gab es zu Bachs Zeiten noch nicht. Deshalb klingt diese Suite wie ein Anachronismus. Ich wollte mehr tun, als nur Werke von Bach zu arrangieren, und wählte eine Auswahl von neun verschiedenen Stücken, die alle mit der Natur zu tun haben. Sie stammen sowohl aus Kantaten und Chorälen als auch aus Instrumentalwerken. Sie werden als eine Reise durch einen Tag präsentiert: vom Morgen über den Nachmittag bis zur Nacht.
Nächtliche Metamorphosen
Auf die Säkulare Suite folgen die zwanzigminütigen Métamorphoses nocturnes von György Ligeti. Man kann sich dieses erste Streichquartett als einen einzigen Satz vorstellen oder, im Gegenteil, als eine nahtlose Abfolge von vielen kurzen Teilen. Es ist stark von Bartóks drittem und viertem Quartett inspiriert. Diese kannte er übrigens nur aus den Partituren, da die sowjetischen Behörden deren Aufführung verboten hatten.
Klassischer Ravel
Nach einer kurzen Pause beschließt das Quartett die Aufführung mit Ravels berühmtem Streichquartett in F. Seine Struktur orientiert sich an der von Debussy, doch während Debussys Musik überschwänglich und ungehemmt ist und neue Wege eröffnet, zeigt Ravels Musik emotionale Zurückhaltung, Innovation innerhalb der traditionellen Formen und unvergleichliche technische Meisterschaft.
Exekutive
- Ebène-Quartett Mehr über www.quatuorebene.com
ProgrammRichard Dubugnon - Säkulare Suite, d'après des oeuvres de J.S. Bach (2016) György Ligeti - Streichquartett Nr. 1 Métamorphoses nocturnesMaurice Ravel - Streichquartett in F-Dur, M. 35
Eine Aufzeichnung dieses Konzerts wird von NTR gemacht. Sie wird am Sonntag, den 4. Juni in der Sendung Das Abendkonzert auf NPO Klassiek ausgestrahlt. Mehr über NTR Klassiek